Berlinspiriert Suitcase: Eine Weltstadt mit Dorfambiente
Reisedauer: 24 Wochen
Ihr begleitet mich durch das Zentrum einer Stadt und ihrer verwinkelten Strassen, welche kaum merkliche Höhenunterschiede aufweisen. Über das Wasser, vorbei an den schmalen, sich gegenseitig stützenden Häusern. Der Länge nach erstrecken sich winzige Cafes, aus denen man in verschiedenen Sprachen geführte Gesprächsfetzen aufschnappt, während einem der Wind die Seeluft um die Nase weht. Vieles erinnert hier an die auf dem Wasser gebaute Stadt in Italien, wodurch diese Hauptstadt den verdienten Kosenamen „Venedig des Nordens‘ erhielt.
Sicher ein schmeichelhafter Titel, der dazu führte, dass noch mehr Menschen auf diese Stadt aufmerksam wurden.
Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass diese Stadt und die in ihr lebenden Menschen seit 1975 ein Zwiespalt prägt.
Dies war jenes Jahr, in dem in Amsterdam der erste Coffeeshop, ein Ort um legal Marihuana zu erwerben, aufmachte, welcher seit jeher eine Unmenge an Touristen anzieht. Über die Jahre kamen immer weitere hinzu, bis zum heutigen Tag, wo man bereits mehr als 300 Coffeeshops in Amsterdam und Umgebung zählen kann. Das ist allerdings nicht das Einzige, was ganze Herden an Touristen Tag für Tag durch die Strassen treibt, sondern auch die (noch) legalen Halluzinogene – smart drugs, die offen zur Schau gestellte Prostitution und das rege Nachtleben ziehen Reisende nach Amsterdam. Sieht man von den Museen und Ausstellungen ab.
Die hier Ansässigen sprechen von ihrer Heimatstadt als Stadt, die niemals schläft, mit den besten Discos und Veranstaltungen. Sie bieten die Stadt, deren Wappen drei XXX ziert, an, verkaufen sie und das noch nicht einmal für einen schlechten Preis.
Doch eigentlich wünschten sie all das wäre für die Touristen nur ein Nebeneffekt. Eben nur die Politik, wie die Regierung ihres Landes mit ‚leichten‘ Drogen und Prostitution umzugehen pflegt. Und damit nicht ein Hauptgrund für Reisende aus allen Schichten und Ländern dieser Welt die Niederlande zu besuchen.
Doch die Realität sieht anders aus, denn das sind die Hauptgründe der meisten Kurzurlauber. Grundsätzlich werden sie von den Holländern so behandelt, als wären sie nach drei bis fünf Tagen Drogenabenteuern und völliger Respektlosigkeit wieder verschwunden, doch wenn man einen etwas längeren Aufenthalt angedacht hatte, so wie ich, braucht es seine Zeit sie davon zu überzeugen, dass ein wirkliches Interesse an dieser Weltstadt und ihren Bewohnern besteht. Man kann ihnen ein solch vorurteilbehaftetes Verhalten eigentlich nicht verübeln, da die meisten von ihnen über längere Zeit hinweg Enttäuschungen und Bestätigungen ihrer Vorurteile miterleben mussten. Auch deshalb wird man des öfteren auf ein grimmiges und nicht ganz so ernst gemeintes „You’re welcome!‘ stoßen. Natürlich trifft das nicht auf alle zu, doch dieser Schutzmechanismus ist eine weitverbreitete Amsterdamer Angewohnheit. Als bemerkenswert erweist sich jedoch die Freundlichkeit, die einem zu teil wird, wenn man das anfängliche Misstrauen erst einmal überwunden hat.
Doch lassen auch wir uns nicht durch unsere Vorurteile zu voreiligen Schlüssen hinreisen, wenden wir das Blatt und betrachten Amsterdam von der anderen Seite, denn dort gibt es vieles mehr zu entdecken.
Ein guter einfacher Weg sich innerhalb von Amsterdam zu bewegen, ist zweifelsohne die Tram. Am besten vor der Tramfahrt in den schwer zu findenden Ticketstores, in jedem VVV (Tourist Information Center) oder in der Central Station ein Tages.. Wochenticket oder eine „Strippenkaart‘ kaufen, welche für mehrere Fahren gültig sind, denn in der Tram selbst kann man nur Einzelfahrkarten erwerben. Allerdings besteht zu später Stunde das Problem, dass circa ab 0:30 Uhr der öffentliche Verkehr eingestellt wird, daher sollte man immer auf eine Heimfahrt mit dem weitverbreiteten Velotaxi oder dem hier sehr teuren Taxi vorbereitet sein. Eine weit gesündere und billigere Möglichkeit bietet auch das fiets – holländisch für Fahrrad. Für 10 – 20 Euro an fast jeder Straßenecke zu erwerben, jedoch sollte, je nach Bedarf eines in den unzähligen Geschäften gemietet werden, denn die Fahrräder für den oben genannten Preis sind größtenteils geklaut und nicht selten noch mit dem aufgebrochenen Fahrradschloss bestückt. Bevor man sich jedoch daran wagt alleine über Amsterdams verwirrende Grachten und Strassen zu fahren, sollte man nach der Ankunft und Akklimatisierung dem VVV in der Central Station einen Besuch abstatten. Dort kann man sich alle wichtigen Informationen einholen, Stadtpläne mit allen Sehenswürdigkeiten, U-bahn- und Trampläne, sowie Angebote für Schiffsrundfahrten, Informationen über Ermäßigungen und vieles mehr.
Die VVV..s sind auch über ganz Holland verteilt, sodass man auch bei Tages- und Wochenausflügen nicht auf hilfreiche Tipps verzichten muss.
Von 9 Uhr in der Früh bis nachmittags um circa 5 Uhr (außer Sonntags) kann man über den Markt am Waterlooplein schlendern, auf dem Flowermarket Zwiebeln von Hollands berühmten Tulpen kaufen, oder eines der zahllosen Museen (das Van Gogh Museum, das historische Museum, das Heineken Museum u.v.m.) besichtigen.
Rund ums Jahr finden auf zahlreichen Plätzen und in Parks musikalische Festivals verschiedenster Art statt. Gegen Abend empfiehlt sich der Leidseplein, sowie der Rembrandtplein. Dort findet man Restaurants, Bars und Clubs. Zahlreiche unter ihnen bieten eine Budget – schonende Happy Hour an.
Da Amsterdam eine multikulturelle Stadt ist, spricht nahezu jeder Englisch daher ist es nicht unbedingt von Nöten sich in der wunderschönen Landessprache fit zu machen. Alle Ausländischen Filme und Serien werden in Englisch mit holländischem Untertitel gezeigt, sodass man problemlos auch mal 2 – 3 Stunden bei einem in Deutschland noch nicht erschienenen Film im Kino ausspannen kann.
Der interessierte Individualreisende findet abseits der eben genannten, hauptsächlich von Touristen bevölkerten Plätzen in den kleinen verwinkelten Gassen wundervolle Kombinationen der verschiedenen Stile von Amsterdam – die schmalen, oft gemalten, für diese Stadt so charakteristischen Häuser und die in sie integrierte moderne Bauweise und Einrichtung. Sehr zu empfehlen ist auch China – Town auf eine entspannende Massage (circa 15 Euro a 30 Min.) mit abschließendem asiatischen Essen.
Für alle, die auch vorhaben diese unglaubliche Stadt etwas länger und besser kennen zu lernen noch ein paar Tipps:
Schon vor dem Losfahren kann man über zahlreiche Internetanzeigen und Onlinedienste einen günstigen Raum oder eine passende Unterkunft finden. Campingplätze um und in Amsterdam bieten günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Wenn man eine EU – Staatsangehörigkeit besitzt, kann man innerhalb von ein bis zwei Wochen eine Steuernummer beantragen, mit welcher man erlaubt ist, zu arbeiten. Bars, Cafes und Restaurants suchen besonders in der sommerlichen Hauptsaison Personal. Und wenn man dort erst einmal angefangen hat, geht alles andere ziemlich schnell. Man freundet sich an, lernt die verschiedensten Menschen kennen und ehe man sich..s versieht, ist man Teil des Dorfes in Amsterdam Centrum. Und das anfängliche Unverständnis einiger Reaktionen kann man vielleicht jetzt sogar nach empfinden oder bei sich selbst beobachten.
Zur passenden Bildergalerie von diesem Artikel und der Reise kommt ihr hier!
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