Berlinspiriert Literatur: DRIVEN by WORDS
Ein wenig verspätet und durch verworrene Glastür-Irrwege aufgehalten, schafften wir es am Donnerstagabend, den 7. April 2016 um 19:00 Uhr, der Einladung des DRIVE. Volkswagen Group Forums zu folgen und Besucher des ersten „DRIVEN by WORDS“ Abends zu werden und gesellten uns zur gefüllten Lesung zwischen Glas und Porsche.
Christian Maintz 1958 in Hamburg geboren, lebt dort als freier Autor, Literatur-, und Medien- wissenschaftler. Zusätzlich ist er Dozent an der Hamburger medienakademie.
Von der unangenehmen Beachtung, die man erlangt, wenn man zu spät zu einer Lesung kommt, eingeschüchtert, nahmen wir muxmäuschenstill Platz auf zwei weißen Barhockern – im Blick die Autoren Marion Poschmann, Nis-Momme Stockmann, Christian Maintz und Roland Schimmelpfennig, die gerade frisch von der Leipziger Buchmesse kommen. Im Rücken einen 550 Porsche.
Mitgerissen von den Worten des einen, gelangweilt von den Worten der anderen, wurden wir schnell auf die große längliche Karte auf dem Tisch aufmerksam, die uns den Abend über mit Flüssigem und Festem, mit Ess- und Trinkbaren versorgen sollte. Das hätte nicht gut ausgehen können.
Marion Poschmann Marion Poschmann wurde 1969 in Essen geboren. Sie studierte Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste in Berlin. Heute lebt sie hier als freie Schriftstellerin.
Die Preise, die auf der Karte standen, waren nach genauem Betrachten sehr moderat, leider war aber das Portemonnai, welches diesen Schmaus finanzieren sollte, unvorbereiteter Weise vorher nicht ausreichend befüllt worden und eine Kartenzahlung – das sei ja wohl klar – sei hier nicht möglich. Schade für uns. Aber nur kurz.
Denn die zwei gediegenen Damen am Nebentisch verließen nach ca 20 Minuten oder einer gefühlten Ewigkeit den Platz – unseren neuen Tisch direkt frontal gegenüber der Lesenden – und gaben uns den Blick frei auf den Sidekick des Abends: Die Gewinner des Flux FM Gewinnspiels, die sich zwar des All-Inclusive-VIP-Bändchens freudigst begnügten, dem literarischen Genuss des Abends aber eher weniger folgten. Vielleicht bedingte das eine das andere.
Nis-Momme Stockmann Nis-Momme Stockmann wurde 1981 auf Föhr geboren. An der Universität der Künste Berlin studierte er später Szenisches Schreiben.
Wir jedenfalls wurden unter die Weißwein-Fittiche der treuen Flux FM Hörer genommen und konnten der Lesung deshalb inklusive kulinarischer Untermalung folgen. Und das sogar solange, bis nach einer eher erfolglosen Fragerunde von Prof. Dr. Rainer Moritz zum „Get together“ aufgerufen wurde, der durch den Abend führte.
Hier konnten wir uns mit einem der Autoren unterhalten, dessen Schreibstil der künstlerischen Aufgeblasenheit entsagte und uns mit Prägnanz in kurzer knapper Schilderung beindruckt hatte.
Roland Schimmelpfennig Roland Schimmelpfennig, Jahrgang 1967, ist der meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Seit 1996 arbeitet er als freier Autor. Weltweit werden seine Theaterstücke in über 40 Ländern mit großem Erfolg gespielt.
Nach einer kurzen Rückfrage zu einem Statement, welches er während der Lesung zu überladener Literatur äußerte baten wir Deutschlands meistgespieltem Autor um ein Autogramm auf die Serviette aufgrund monetärer Unfähigkeit des Bucherwerbs, doch anstatt seinen Namen an ein zufällig gewähltes Blatt Papier zu verschwenden, beschenkte er uns mit seinem im Nachhinein für uns signierten Expemplar, aus dem er vorgelesen hatte.
„Damit ihr das Buch nicht nachträglich auf Amazon kaufen müsst und dann doch keine Unterschrift drin ist, bekommt ihr mein Exemplar!“ Dankbar und demütig setzten wir uns zurück an den Tisch. Unsere Flux Freunde wurden aufgrund eines dringenden Termins einer der Beiden mit der Toilette getrennt, sodass wir mit dem Verbliebenden – einem sympatischen Autonarren – und einem Mitarbeiter des Ausstellungsraumes über Oldtimer unterhielten und neben einer kleinen Privaten Führung einen Test über Rennwagen-Wissen beantworten konnten.
Seine Frage: Warum nur an der rechten Seite jedes im Einsatz gewesenen Rennwagens Einkerbungen entstehen. Als Preis erhielten wir einen kleinen Porsche und eine Member-Karte für den Wiederbesuch. Zum Abschied zeigten wir ihm unseren Gefährt, einen alten Fiat von einem der Designer von Porsche: Pinin Farina und freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen. Ein rund um gelungener Abend mit Kultur, Kunst, Kippen, Karren und Kalauern für den nächsten Abend mit Freunden.
„Mit unserer Veranstaltungsreihe ‚DRIVEN by‘ laden wir das Publikum zukünftig ein, sich über die Themen Literatur, Kunst, Medien und Politik zu äußern und in einen regen Dialog mit den Bühnengästen zu treten. Damit unterstützen wir als Kommunikationsplattform des Volkswagen Konzerns auch den Gedankenaustausch zu aktuellen Themen, die unsere Gäste interessieren und bewegen.“ – Cornelia Schneider, Leiterin des DRIVE. Volkswagen Group Forum das Konzept.
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