Die Melodie meines Winterblues (Beitrag zum Winterblues – Wochen – Wettbewerb auf das.blog.de)

Happy Xmas

Die Melodie meines Winterblues
(Beitrag zum „Winterblues – Wochen“ – Wettbewerb auf das.blog.de)

Die kalte Jahreszeit hat begonnen und schon wird wieder dieses Lied gespielt. Man hört es durch die leeren Baumkronen ziehen, je kälter es wird, desto klarer wird die Melodie – der Takt meines Winterblues.

mein winterblues
Die Melodie meines Winterblues

Als ich noch ein Kind war, habe ich mich noch auf den Winteranfang gefreut, denn es bedeutete, dass bald Weihnachten war: Ferien, Geschenke, Zimtgeruch überall und mit etwas Glück ein paar Flocken Schnee zum Rodeln. Doch seit einigen Jahren tritt der Winter und die Weihnachtszeit ohne die sonst so zuverlässige Vorfreude in mein Leben. Stattdessen habe ich nach der Zeitumstellung mit ständigen Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und einem unaufhörlichen Zittern zu kämpfen, welches im Einklang mit dem Eiszapfen steht, der sich meine Nasenspitze nennt. Die kalten Füße nicht zu vergessen. War ich früher bei dem Wetter noch Kastanien sammeln, oder noch liegendes Herbstlaub, so tragen mich meine Füße heutzutage über diese so schnell wie möglich nach Haus. Dann bin ich heute froh, wenn ich meine Wohnung nicht mehr verlassen muss. Aktivitäten außerhalb meines Wohnraumes fallen mir zu der Zeit besonders schwer. Durchfroren, fast tiefgekühlt durch die eisigen Weiten der Großstadt zu rennen, kann mich nicht wirklich überzeugen, auch wenn ich sonst ein „Großstadt – Cowgirl“ bin.
Herzlich Willkommen in der Winterdepression. Woher diese ganzen Symthome kommen, kann ich leider nicht sagen. Gerne würde ich im Winter genauso über die Wiesen springen,  auf der Parkbank Wein trinken und vom Balkon aus den Sonnenuntergang beobachten, doch all diese Versuchungen bleiben welche, bis im Kalender wieder „Sommeranfang“ steht.
Urlaub hatte ich dieses Jahr noch keinen. Als Schülerin sind einem nicht so viele Möglichkeiten gegeben und da zur Ferienzeit die Preise der Flugtickets noch mehr ansteigen, besteht in diesen Weihnachtsferien wohl auch keine Möglichkeit an meine so dringend benötigte Ration Sonne zu gelangen. Wo ich gerade über Urlaub zur Winterzeit nachdenke, fällt mir auf, dass ich noch nie in einem wirklichen Winterurlaub war. Ich kann weder Ski fahren, noch snowboarden. „Auf der Hütten“ kenne ich nur als bayrischen Akzent und einen „Skilift“ kenne ich nur aus dem Fernsehen.  Es scheint fast so, als hätte mich mein Leben bis zum heutigen Tage präventiv davor geschützt – vor dem Winterurlaub und vor der Winterdepression, denn komischer Weise kam es schon öfter vor, dass ich Weihnachten in einem anderen Land verbrachte. 2007 kam es sogar vor, dass ich es schaffte den Winter aus zutricksen. Zwar nicht ganz, aber größtenteils. Anfang Dezember ging mein Flug nach Thailand, der mich erst Mitte März wieder in Deutschland absetze.

Happy Xmas
Happy Xmas

Christmas 2007

Der darauf folgende Winter war zwar noch schlimmer, weil mein Körper sich erst einmal wieder an die eisige Kälte gewöhnen musste, aber das war es wert und ich würde es jedes Jahr wieder tun. Wenn ich das Geld hätte… Ich arbeite daran, dass ich irgendwann einmal nur für ein halbes Jahr in Deutschland arbeite und das restliche halbe Jahr irgendwo dort, wo die Sonne immer scheint. Das ist mein größter Traum. Bis dahin werde ich mein Bestes versuchen, um die schweren Auswirkungen meiner  Winterdepression auf meinen Alltag zu überstehen. In besonders schweren Fällen der Winterdepression kann man auch einen Arzt aufsuchen, der einem mit hoher Wahrscheinlich eine Lichttherapie verordnet. Da aber auch ein bewölkter Himmel mehr Strahlung aufweist, als die Lichttherapie erreichen könnte, bleibe ich lieber bei den alt bewerten Hausmitteln.

Hier meine Tipp´s:

 

Romantische Teelichter von Maja Dumat
©Maja Dumat/ PIXELIO –>www.pixelio.de

Das Schlimmste für mich ist wirklich die Kälte. Meist kann nicht einmal ein heißes Bad mich aufwärmen.
Das bedeutet für mich: Möglichst viel Wärme in mein Leben bringen! Dabei sollte man unbedingt beachten, dass auch Licht Wärme ist, bzw. überträgt. Sobald es draußen dunkel wird, werden in meiner Wohnung überall Teelichte aufgestellt. Sie verbreiten ein warmes, angenehmes Licht und die Flamme erwärmt die Luft. Mit 5 – 6 Teelichtern im Raum verteilt, wird es gleich viel angenehmer und wärmer. So macht sogar das „Zu Hause hocken“ Spaß.

Doch auch das Licht an sich hat Vorteile. In der kalten Jahreszeit bekommen besonders wir Nord – Europäer sehr wenig Sonnenlicht, welches sonst Glücklich – Macher in unserem Körper freisetzt. Wenn das Licht fehlt, werden weniger Glückshormone produziert, welches uns ein Gefühl von Traurigkeit oder sogar Depression bringen kann. Deshalb mein Tipp: Tagsüber soviel Zeit wie möglich draußen an der frischen Luft verbringen. Frische Luft macht den Kopf klar und gibt einem ein belebendes Gefühl. Durch tägliche Bewegung erhöht sich der Serotonin – Spiegel im Blut, das bringt den Stoffwechsel auf Trab und erhellt außerdem das Gemüt – aber bitte warm genug anziehen!

Wenn man wieder daheim ist, stockt die Kälte meist im Körper, die Glieder sind steif, jede Bewegung kostet Anstrengung. Ein entspannendes Aroma-Öl-Bad kann Abhilfe schaffen und pflegt sogar die Haut.

Duftkerzen, Räucherstäbchen oder Aromalampen – Düfte rufen im Gehirn Bilder und Erinnerungen hervor. Möchte man sich an den Sommer erinnern, kann man die unterschiedlichen Wirkungen der Düfte nutzen, z.B.: Jasmin- oder Rosenöl. Beim Kauf sollte man aber auf jeden Fall darauf achten, dass einem der Duft wirklich gefällt und keinen Niesreiz hervorruft.

Wenn mir nach der Badewanne immer noch kalt ist, packe ich mich warm ein, ziehe dicke Socken an, kuschel mich in mein Bett und trinke gemütlich eine heiße Tasse Tee. Es gibt sogar eine Art „Glückstee“, oder man mischt sich selbst seinen Tee. Eine gemütliche Tee-Runde ist übrigens auch eine gute Idee, um sich die Freunde nach Hause zu holen, wenn man genug hat vom Selbstmitleid.

Als kleine Leckerei kann man dazu die verschiedensten Arten von Schokolade reichen, denn auch diese enthält Stoffe, die der Körper in Serotonin umwandelt. Doch bloß nicht zu viel Schokolade essen, denn sonst leidet man im Sommer an der „Ich – bin – viel – zu – fett – für´s – Schwimmbad“- pression. Frisches Obst und Gemüse ist natürlich auch sehr wichtig:
Kartoffeln, Rote Paprika, Pepperoni und reife Tomaten haben die selbe Wirkung auf den Körper, wie Schokolade und sogar die Ananas ist ein echter Miese-Laune-Killer.
Eigentlich kann alles, was viele Kohlenhydrate hat, als Seelentröster herhalten: Getreide, Vollkorngetreide, Teigwaren, Reis, Honig, aber auch Nüsse, Käse oder Sahne erreichen gleiches.

Für die Produktion von Serotonin benötigt der Körper den Eiweißbaustein „Tryptophan“, welche durch Kohlenhydrate zum richtigen Ort im Gehirn transportiert werden. „Tryptophan“ ist besonders häufig in Milchprodukten und Fisch enthalten. Fisch oder Hühnchen zusammen mit Reis oder Kartoffeln ist das perfekte Gute-Laune-Menü.

Besonders morgens fällt es mir am schwersten aus den Federn zu kommen, erwartet mich doch nach dem Aufstehen nur eine graue Welt voll Kälte und Müdigkeit. Deshalb habe ich einen radikalen Schritt gewagt: Orange. Zwei Wände meines Zimmers sind in einem leuchtenden Orange gestrichen, die Vorhänge in passender Farbe mit Palmen bedruckt. Da geht die Sonne in meinem Zimmer auch schon um 6.30 Uhr auf, wenn ich morgens in diesem Zimmer aufwache. Die Wände noch verziert mit Bildern vom Meer, der Sonne und dem Strand, damit ich mich in meine eigene kleine Urlaubslandschaft träumen kann und nicht über dem trüben Anblick aus dem Fenster verzweifeln muss. Farben wie Orange-, Gelb- und Rottöne sind belebende Farben, da sie das Sonnenlicht nachahmen. Helle, freundliche, sogar grelle Farben können Wunder wirken.

Mein Zimmer
Mein Zimmer: Orange Wände, Kerzenschein, warme Farben, Postkarten von den Kanarischen Inseln, Gran Canaria, Lanzarote, Teneriffa und La Palma.

Manchmal kommt es jedoch vor, dass ich mich auch nach dem Anblick meiner Ruhe-Oase noch unwohl fühle. Das beste, was man dann machen kann: Radio an! Legen Sie Musik auf, die Sie glücklich macht. Musik, die Rhythmus macht, sodass Sie auch Spaß dabei haben, dazu zu tanzen. Das ist eine Art kleine Morgengymnastik, macht einen frisch und wach für den Tag. Wenn es die richtige Musik ist, bringt sie mich zum Lachen und das schüttet auch Glückshormone im Körper aus. Je öfter, desto besser.

Auch sollte man sich hin und wieder einmal eine Freude machen, ein nettes Buch lesen, sich einen schönen neuen Schal kaufen oder ein Blumenstrauß – all dies sind Streicheleinheiten für die Seele.

Auf all diesen Wegen kann man sich positive Gedanken machen, denn auch bei diesen Problemen spielt die eigene Einstellung eine große Rolle. Man sollte sich nicht einreden, dass jetzt die triste, kalte Jahreszeit beginnt und vor allem nicht, dass man nichts dagegen tun kann.

Ich muss zugeben, es ist nicht ganz einfach sich an all diese Dinge zu halten. Durch die bedrückende ungemütliche Zeit vergesse selbst ich manchmal diese wertvollen Tipps, doch spätestens, wenn man den kleinen Zeh aus der Tür steckt, sollte es einem wieder einfallen. Mein zeitweiliges Vergessen war auch ein Grund, all dies zusammen zu tragen.
Falls ich es dieses Jahr auch nicht schaffen sollte, den Winter unter Palmen zu verbringen, habe ich durch das Schreiben jedenfalls eines gelernt: Der Winter hat auch gute Seiten!

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© Michael Neupert/ PIXELIO –> www.pixelio.de

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