Berlinspiriert Lifestyle: Berliner Brandstifter

 

Berlinspiriert Lifestyle: Berliner Brandstifter

Wie schon in unserem letzten Brandstifter Artikel angekündigt, in welchem wir euch von unserem Treffen mit dem Brandstifter Vincent Honrodt erzählten, kommt nun auch endlich das langersehnte Interview – mit Charme, Wortwitz und ein paar Neuigkeiten! Und bloß nicht unser Berliner Brandstifter Gewinnspiel (MORGEN!!!) vergessen!

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Wieso Gin nach Korn?

Wodka kam  nicht in Frage, da für uns Korn die deutsche Antwort auf diesen ist. Wir haben, oder ich habe für mich festgestellt, dass der Gin der neue Whiskey ist. Man sammelt Gin und achtet darauf, dass man verschiedene Geschmacksrichtungen hat.
Das Besondere an unserem Gin ist, dass das gleiche Weizendestillat benutzt wird, das auch zur Herstellung unseres Korns benutzt wird.

Also eine Gin-Win-Situation?

Das könnte man so sagen,  denke ich.

Musstest du für den Brennprozess Dinge dazulernen? Hat sich der Vorgang verändert?

Ja, natürlich hat sich der Brennprozess etwas verändert. Ein Gin ist natürlich wesentlich anspruchsvoller.
Bei einem Korn zählt für mich letztlich die Verwendung eines sehr hochwertigen Weizens – wir benutzen Weizen dafür – und die mehrfache Destillation und Filterung.
Der Gin dagegen ist eine Komposition aus verschiedenen Ingredienzien. Das ist einmal eben  der Weizen den wir verwenden, zum anderen Wacholder. Das Besondere bei unserem Gin aber ist, dass wir aus eigener Ernte Holunderblüte, Waldmeister, Malve und Gurke in das richtige Verhältnis gesetzt haben, sodass ein fruchtig, samtweicher Gin dabei herauskam, mit einem leichten Holunderaroma. Das war die größte Herausforderung. An dieser Rezeptur haben wir jetzt fast ein Jahr gefeilt.

Um auch Frauen mehr anzusprechen?

Absolut. Lustigerweise haben wir bei unseren natürlich durchgeführten Tastings gemerkt, dass gerade Frauen und Barkeeper den lieblichen Geschmack sehr zu schätzen wissen, da es eine ausgezeichnete Basis für Mixgetränke ist und eine neue Note in den Gin bringt.

Traumberuf Brennmeister. Was machst du außer Brennen, Interviews geben und trinken? Also: Gibt es überhaupt negative Seiten an deinem Beruf, durch die man sich durchkämpfen muss?

Man muss auf jeden Fall, im wahrsten Sinne des Wortes, für das Brennen. Da wir sehr klein sind, verfügen wir gar nicht über die nötigen Ressourcen oder das Kapital, um großartige Aktionen oder Marketing Kampagnen zu fahren. Dadurch dauert der Aufbau eines Vertriebs natürlich länger und ist anstrengender. Wir achten daher besonders auf die Produktion, die sehr wichtig für uns ist und kommunizieren die Qualität unseres Produkts in dem uns zur Verfügung stehenden Rahmen. Das kostet sehr viel Leidenschaft, macht aber  sehr viel Spaß. Besonders toll finde ich, dass wir schon Fanpost aus Australien bekommen. Auch aus Hawaii wurde uns letztens ein Bild zugeschickt, wo der Brandstifter als Geschenk mitgebracht wurde. Ich freue mich sehr, wenn ich sehe, dass ich anderen mit meinem Produkt eine Freude machen kann. Das zeigt mir einfach, dass  sie auch Spaß dran haben den Brandstifter  zu trinken. Oder zumindest dann, wenn´s wirkt.

Es muss befriedigend sein, als kleines familiäres Unternehmen aus Berlin trotzdem schon in die ganze Welt getragen zu werden.

Genau. Da hatten wir auch ein bisschen Glück. Wir haben ja Ende 2009 begonnen, als der lokale Aspekt Berlins noch nicht so wichtig war. Neben den großen Herstellern, die es immer geben wird und es natürlich auch in anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie gibt, legen die Leute auch immer mehr Wert darauf, sich etwas Kleines, Besonderes und Hochwertiges zu gönnen, bei dem die Qualität und nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, wie bei Massenherstellern. Ich bin Berliner und für mich hatte Berlin schon immer eine Ausstrahlung, quasi Ausstrahlungskraft über die Grenzen Berlins hinaus. Menschen aus Wien oder München schätzen die Freiheit und das Lebensgefühl Berlins. Unser Ziel ist es, dass vielleicht Leute, die in Berlin waren , oder die in Zukunft ihre Zeit mit ihren Freunden in Berlin verbringen, egal ob beim Feiern oder wegen der  Kultur, diese Stadt mit Berliner Brandstifter verbinden und sich ein Schluck dieses Lebensgefühl jederzeit zurückholen können.

Ist der Brandstifter brennbar?

Nein. Da müsste er noch ein bisschen mehr Alkohol haben.

Und was entflammt er in den Menschen? Wofür steht dein Produkt? Was verbindest du persönlich mit deinem Berliner Brandstifter?

Ich persönlich verbinde die hohe Qualität, den außergewöhnlichen Brennprozess und  unser ansprechendes Design mit dem Brandstifter. Was ihr damit verbindet, das  kann ich nicht beurteilen. Wenn ihr ihn mal getrunken habt, müsst ihr mir das sagen. (Unser Urteil: Brandstifter schmeckt vorzüglich!)

Du hast ein Berliner Premium Getränk geschaffen  Hast du noch andere Überraschungen für uns in deinem 5- Jahres Plan? Was wäre dein Traumziel?

Mein Traumziel ist es, dass wir uns weiterhin positiv entwickeln und unser Gin gut angenommen wird. Dadurch könnten wir uns vergrößern und aus den vielen freien Mitarbeitern auch noch ein paar mehr Festanstellungen  machen. Gefühlt wollen schon wir ein Produkt sein, das für Berlin steht. Mein Traum wäre es, dass auch in Wien und New York der Brandstifter für Berlin steht.

Sodass man sich überall ein Stück  unserer Heimat in der Ferne genehmigen kann?

Genau, in jeder handabgefüllten Flasche steck das Gefühl dieser Stadt, das man runterschlucken kann.

Ich habe gesehen, dass du deine Onlinebestellungen „inklusive Jutebeutel“  verschickst. Was hat es damit auf sich?

Einerseits ist der Jutebeutel das absolute Berlin-Ding. Wir haben uns überlegt, dass der Prozess einer Onlinebestellung wesentlich umständlicher ist, da man erst eine Zeit auf sein Produkt warten muss. Daher wollten wir unseren Kunden auch etwas Besonderes mitgeben, was einen Zusatznutzen hat. Deshalb steht auf den Beuteln auch nur ein simpler „Berliner Brandstifter“-Aufdruck, was beim Einkaufen in Nord- und Süddeutschland eine Irritation hervorruft. Das finde ich eigentlich ein ganz nettes Gimmick, was hoffentlich für die Wartezeit entschädigt. Sie zeigen quasi Flagge.

Habt ihr auch Sticker, T-Shirts oder Poster- neben Berliner Humor – im Beutel?

Wir machen ein paar Sticker, die wir -solange vorhanden- zu jeder Bestellung kostenlos dazuzugeben, aber die verkaufen wir nicht. Wir überlegen grade noch in Zusammenarbeit mit einem Berliner Modelabel T-Shirts zu machen. Die sollen aber keine simplen Standarddinger sein, sondern etwas aufwendiger, mit besseren Schnitten im Stile von American Apparel und mit coolem Design.

? Was habt ihr damit vor?

Als Co – Finanzierung nutzen, Community sammeln. Wir haben innerhalb von kürzester Zeit 50% der Finanzierungssumme zusammen. 7000 Euro gehen dabei für die Margen drauf, dann haben wir  einen Dankesshooting mit Sven Marquardt, und dann muss natürlich noch der Vertrieb und das Marketing bezahlt werden. Wir haben da schon gutes Feedback, z.B. vom Ritz in Wien und natürlich seid auch ihr dadurch auf uns aufmerksam geworden.

Man kann also als Privatperson in euch investieren. Hat man dadurch Rechte und Pflichten, oder wie funktioniert das?

Du hast keine Pflichten. Aber Vorteile. Wir haben uns überlegt, was wir dir bieten können, was wirklich etwas Besonderes ist, was du nicht normal kaufen kannst. Ein Vorteil ist, dass du einer unserer ersten Flaschen der Ernte von 2012 erhältst. Unsere Flaschen sind handabgefüllt und signiert und nummeriert. Dann gibt es noch das Foto von Sven Marquardt. Wir machen ein Foto-Shooting mit ihm und lassen 99 Bilder auf Alu-Dibon drucken. Da bin ich mir zu fast 100% sicher, dass  das auch eine Art Wertanlage ist. Sven Marquardt  ist einfach ein toller Fotograf und hat auch grade in der Berlinischen Galerie ausgestellt. Das alles für 149€, da ist sogar für Studenten erschwinglich, rein theoretisch ein schönes Stück Kunst zu bekommen, was vielleicht eine Wertsteigerung haben wird. Wir möchten einfach, dass unsere Supporter wirklich etwas Gutes für ihre Unterstützung erhalten, was so sonst nicht zu bekommen ist.

Kann man da noch eines kaufen und euch unterstützen?

Noch ja, noch ist das möglich. Einfach bei Start Next.

Und jetzt für mich? Da drüben wäre eine Bank, da könnte ich schnell hingehen und dir das Geld persönlich geben. Natürlich  nach dem Interview.

Na klar, gerne.

Hohe Qualität von Hand. Was planst du in der Zukunft? Gibt es nach dem Gin noch etwas, auf das du schielst?

Das mit dem Gin ist jetzt seit fast 2 Jahren vorbereitet worden, denn neben der einjährigen Rezepturfindung gab es davor natürlich noch eine Entscheidungsphase, wo wir uns schlussendlich für Gin entschieden haben. Irgendwann wird vielleicht auch noch ein drittes Produkt entstehen,  wenn wir etwas Neues entdecken oder von Kunden Anfragen bekommen. Aber momentan ist erst einmal nichts Weiteres geplant. Produkte brauchen eine gewisse Pflege, das kann man nicht nur einfach auf den Markt hauen, sondern muss es auch mit Liebe betreuen und dem Kunden näher bringen. Das ist sehr zeitaufwendig. Schnellschüsse wollen wir eher nicht machen.

Was wäre denn eine denkbare Produkterweiterung für deine Produktpalette, um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern?

Eine Idee, die wir schon seit langem haben, ist ein Whiskey. Das ist prinzipiell auch nichts Neues. Aber der vor zwei Jahren  in London als bester Whiskey prämierte, war ein Korn. Ein Whiskey ist nichts anderes, als einen Korn in einem Eichenfass XY Jahre zu lagern. Dazu braucht man jedoch extrem gute Fässer, die schon X Jahre als Weinbrand benutzt wurden. Das wollen wir auf jeden Fall auch mal machen, wäre dann aber eher ein Special für besondere Kunden und Freunde.

Ein Premium Whiskey eines Premium Korn? Hört sich gut an.

Ultra-Premium. Das ist eine Idee, die ich dieses Jahr mal mit einem Fass in Angriff nehmen würde. Aber das ist eigentlich noch geheim.

Okay. Das war’s, Davon dann auch gerne ein Schlückchen mehr. Whiskey ist sehr meins. Ich geh jetzt kurz zur Bank.

Ich danke dir für das hochprozentige Interview.

 

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