Berlinspiriert Musik: Verschlüsselte Tiefe

Verschlüsselte Tiefe
abgedruckt in der „OHnE“ (Schülerzeitung)

Auflage: 500
..Über das neue Album von „Wir sind Helden“

Die Diskussionen um eine Deutschquote in Radio und Fernsehen stellt sich imNachhinein immer mehr als unnötig dar. Der Erfolg von „Wir sind Helden“ sprichtfür sich. Wir haben die letzte Platte der Helden noch gut im Gedächtnis. Daskaputte Leben reklamierend teilten sie uns mit, dass sie gekommen sind, um dieanderen Helden abzumelden. Wir werden auch nie vergessen, dass ein Denkmal dieLiebe zerstört und ein solches will ich hiermit auch gar nicht errichten. Dennim Gegensatz dazu steht das neue Album „Gekommen um zu bleiben“. Hier haben wirviel mehr Selbstreflexion, weniger Direktheit, denn auch die größten Heldenwerden älter – und so nun auch unsere, seit den letzten Drei Jahren. Man hörtes deutlich, die Verspieltheit und der Druck anderen etwas beweisen zu müssen,ist verschwunden. Man hat das Gefühl, nun wissen sie wirklich, was sie hiertun. Den verschlüsselten Texten, die wir schon gewohnt sind, sind sie treugeblieben, obwohl der Inhalt nun auch tiefer geht. Es ist klar, dass in daszweite Album einer Band immer hohe Erwartungen gesetzt werden, besonders nachso einem starken Debütauftritt wie bei den Helden. „Von Hier An Blind“ brauchtein wenig um warm zu werden, aber wenn man sich dann an diese neue ungewohnteArt der Helden gewöhnt hat, kommt man darauf, dass sie doch eigentlich Helden –Manier ist. Besonders „Zuhälter“, in dem Judith Holofernes, die „Frontfrau“,ihre Meinung über Plattenfirmen mitteilt, klingt gut im Ohr der Zuhörer. Sehrüberzeugend ist auch „ Nur ein Wort“, in dem Judith, unterlegt mit dentypischen Heldenriffs, charmant um nur ein Wort bittet. Weitere Balladenfolgen, wie z.B. „Darf ich das behalten“ oder der Song, bei dem man noch nichteinmal den Titel beim ersten Mal Lesen verstehen kann: „Ich werde mein Lebenlang üben, dich so zu lieben, wie ich dich lieben will, wenn du gehst“.
Und am Ende, fast blind wegen der gefühlvollen Balladen, hört man sich: „Bistdu nicht müde?“ an und denkt: „Müde? Nein, noch lange nicht!“ , denn die Heldensind immer noch die Helden, ein Glück auch! Ganz klar, sie sind „Gekommen um zu bleiben“!

von Tatjana Sochowski

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